Ford Mustang - Entstehung und einer Ikone

Was wir heute gern als Ikone der Automobilgeschichte bezeichnen, begann seinen Siegeszug recht unkonventionell in den frühen 60er Jahren.

Irgendwann im Jahr 1961 hatte der Vize-Präsident und General Manager der Ford Division, Lee Iacocca, eine vage Vorstellung wie die Ford-Modellpalette sinnvoll zu ergänzen wäre. Dabei dachte er an ein 4-sitziges Fahrzeug mit Einzelsitzen vorne, einer Sitzbank hinten und einer Schaltkulisse, welche direkt auf dem Bodenblech installiert sein sollte. Außerdem sollte das neue Fahrzeug nicht länger als 180 Inch sein und nicht schwerer als 2500 amerikanische Pfund. Und letztendlich sollte es unter 2.500 Dollar kosten um für fast jedermann erschwinglich zu sein. So weit, so gut...


1962 Ford Mustang I Prototyp

Einerseits war diese Idee relativ gewagt da es ein solch sportliches Kompaktfahrzeug, als 4-Sitzer und zudem noch bezahlbar, in dieser Form noch nie gegeben hatte. Andererseits basierte diese Idee auf Lee Iacoccas außergewöhnlich gutem Marktgespür und einer einfachen Logik.

Iacocca wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde bis die Baby-Boomer-Generation einen beachtlichen Kundenkreis darstellen würde. Und was bat sich da besser an als ein Fahrzeug mit den oben genannten Merkmalen? Perfekt für die kleine Familie: Mutter und Vater sitzen vorne und die beiden Kinder finden Platz auf der Rücksitzbank obwohl es sich ja um eine Art "Sportwagen" handeln sollte.

Einen weiteren Reiz stellte das viel versprechende Motto "The car to be designed by you" dar. So sollte das Fahrzeug in einer Basis-Version angeboten werden, die zwar das Wichtigste beinhaltete aber ansonsten eher karg war. Im Gegenzug sollte es dafür eine sehr umfangreiche Optionsliste geben. Auf diese Weise konnte sich jeder seinen eigenen Mustang zusammenstellen. Egal ob sportlich, effizient, luxuriös oder puristisch, für jeden sollte etwas dabei sein...

Zu diesem Zeitpunkt konnte noch keiner ahnen, dass der spätere "Mustang" unzählige Auszeichnungen gewinnen würde und die amerikanische Automobilgeschichte bis zum heutigen Tage so markant prägen sollte wie noch kein Modell vor ihm.

Nach vielen Meetings, Marktforschungen und der Anfertigung verschiedener Prototypen wurde das Mustang-Projekt, was auch den Namen "T-5 Programm" trug, am 10. September 1962 dann letztendlich genehmigt. Man einigte sich auf den Mustang II Prototypen, welcher vom Ford-Designstudio unter der Leitung von Joe Oros, Gale Halderman und L. David Ash entworfen worden war. 

1963 Ford Mustang II Prototyp Concept
1963 Ford Mustang II Prototyp

Auch der Wunsch nach möglichst geringen Produktionskosten und somit einem günstigen Verkaufspreis wurde entsprochen, indem man sich vieler Komponenten des Ford Falcon bediente.

Die Produktionsvorbereitungen konnten also starten und nach rekordverdächtigen 18 Monaten lief der erste Serien-Mustang am 09. März 1964 vom Band.
Sechs Wochen später, am 17. April 1964, wurde der Mustang auf der World`s Fair in Flushing Meadows, New York der ungeduldig wartenden Öffentlichkeit vorgestellt. Zeitgleich startete auch der Verkauf bei den amerikanischen Händlern, der in Bezug auf die Verkaufszahlen bis heute unerreicht ist.

In den sechs Produktionswochen vor dem Verkaufsstart stellte Ford 16000 Einheiten her. Aber zur Überraschung aller wurden bereits am ersten Tag 22000 Mustangs an den Mann gebracht, was neben der Attraktivität des neuen Familienmitglieds auch einer klugen Marketingstrategie zu verdanken war. So hatte Ford in den Wochen vor der Markteinführung zu zahlreichen Präsentationen geladen und am Tag vor dem Verkaufsstart Werbespots auf allen drei TV-Hauptkanälen - ABC, NBC und CBS - geschaltet.

Mustang T5
Deutsches Mustang Modell T-5

Interessanterweise wurde der Mustang auch als Exportvariante auf dem europäischen Markt vertrieben, da die Design-Entwürfe hier großen Anklang fanden. Das erste Fahrzeug wurde noch vor der US-Markteinführung am 08. April 1964 an einen Kunden in England verkauft.
In Deutschland stieß Ford jedoch auf Probleme, denn die Rechte an dem Namen "Mustang" waren bereits an die Firma Krupp vergeben, die unter dieser Bezeichnung LKW`s vertrieb.
Auch der Zweiradhersteller Kreidler hatte eine Option auf diesen Namen. Beide Firmen zeigten sich allerdings kooperativ und boten Ford die Überlassung der Namensrechte für einen Betrag von 10.000.- Dollar an.

Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen lehnte Ford dieses Angebot jedoch ab und besann sich auf den damaligen Projektnamen "T-5". Unter diesem Namen wurde der Mustang dann ausschließlich in Deutschland vertrieben was ihn heute zu einer echten Rarität macht.


Auf den nachfolgenden Seiten haben wir eine Übersicht eingerichtet in der wir alle wichtigen Details, wie z.B. die technischen Daten, die damals verfügbaren Farben oder die Originalprospekte zum Mustang der ersten Generation, für Sie zusammengefasst haben. Diese Übersicht wird ständig erweitert und soll Ihnen als Nachschlagewerk für sämtliche technischen Fragen zum Mustang der ersten Baureihe dienen.

1964.5 / 1965 Mustang

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